Mit besonderer Freude feile ich derzeit immer mal wieder am Werk einer Autorin, deren Zielgruppe die Mädels von vierzehn bis zweiundzwanzig sind. Immer mal wieder? Ja, die Autorin – Name erst bei Veröffentlichung – schreibt Kapitel für Kapitel, schickt mir Kapitel für Kapitel und ich lese Kapitel für Kapitel, mal zwei an einem Tag, mal gar keines. Dann wieder nur eines. Der Vorteil eines solchen Arbeitens: Ich kann sie korrigieren. Ich bin der erste Leser und sage schnell, was mir nicht gefällt oder auf was sie beim Stil achten solle. Sie kann prompt reagieren.

Hatten wir neulich, so etwas: Sie schaffte es nicht, einen ihrer Protagonisten, Männlein wie Weiblein, einfach etwas sagen zu lassen. Die sagten etwas, und die Autorin fügte einen Rattenschwanz von Erklärungen an das Zitat: „Diesen Bikini habe ich für 9,18 Euro in eBay geschossen“, grinste Susanne Bella entgegen und machte klar, dass man dem rosafarbenen Teil, edel, wie es daherkam, weder Herkunft noch Preis ansah. Dieses Beispiel – man nennt solche Zitatauf- oder abgänge Inquits (klickbar) – habe ich natürlich frei erfunden. Habe freundlich bei der Autorin gemeckert. Das war bei Kapitel 3 oder 4. Bei Kapitel 8 stimmten die Inquits. Auch so kann es gehen.

Warum Bikini? Weil es in dem Werk, angelegt über drei Bände, um zwei Mädels geht, beide achtzehn, die ihren ersten gemeinsamen Urlaub ohne Eltern in Italien verbringen – und gleich in Venedig, frisch aus dem Zug gefallen, zwei Jungs kennenlernen. Die Jungs sind neunzehn. Natürlich zuckersüß, atemberaubend diese Bodys … Und so weiter … heiter …