Wie ich meine Arbeit kontrolliere

Die digitalen Helferlein schaffen es, dies anzuzeigen:

  • Sind alle Anführungszeichen richtig gesetzt – ich verordne Ihnen die »französischen, die bei literarischen Werken angezeigt sind«.
  • Ich lege mir zu Ihrem Werk eine Datei an. Jede Figur erscheint dort mit den wichtigsten Eigenschaften. Damit Sie mir nicht mit jemandem kommen, der – ohne Friseurbesuch zwischendurch – in Kapitel 12 als Blondie auftaucht und in Kapitel 14 als Brünette. Kernsätze halte ich in dieser Datei ebenfalls fest; ich markiere aber auch im Text Stellen, die ich für durchaus wiederlesenswert durch mich erachte.
  • Ich achte sehr genau auf die Anredeform zwischen den » …. « Nur dort kann Sie und Ihre großgeschrieben werden – mal abgesehen vom Satzanfang.
  • Sind alle Namen einheitlich geschrieben? Nicht dass aus Kevin Kewin geworden ist und aus Herrn Zhychopoikio ein Herr Zhychopoikoe?
  • Ich schaue mir alle sogenannten Inquits sehr genau an. Inquit nennt man den Nachgang zu einer wörtlichen Rede: »Ich weiß nicht so recht, was ich tun soll«, verlieh er seiner seit Jahr und Tag anhaltenden Unsicherheit beredt, aber nicht verzweifelt Ausdruck. Das Inquit beginnt nach … verlieh – und dann verliehßen(!) sie ihn. Mehr zu Inquits finden Sie auf meiner Seite, ω genau hier, langer Text. Und auf dieser Seite: hier, eine kurze Kurzform.
  • Regelmäßig wiederkehrende Schreibungen werden vereinheitlicht. Nicht dass so dass falsch wäre, aber ich achte darauf, dass es immer sodass heißt.
  • Ich schaue mir jedes scheinbar und jedes anscheinend an. In den meisten Fällen wird es falsch gebraucht.
  • Ich reagiere mit Zucken, wenn Sie Sätze mit mehr als 30 Wörtern schreiben. Irgendwo um diese Marge herum liegt die Grenze des Verstehens einer Konstruktion. Solche Sätze mache ich schlanker – oder teile sie in zwei Sätze auf. Lesen Sie dazu bitte auch ω Die großen Fünf auf dieser Seite.
  • Ich tilge alle doppelten     Leerzeichen zwischen zwei Wörtern.
  • Ich suche am Ende des zweiten Lesens alle Stellen heraus, an denen beispielsweise derselbe und der gleiche auftauchen. Jede dieser Stelle überprüfe ich noch einmal auf Richtigkeit. Dieser Art gibt es mehrere weitere Such-Begriffe auf meiner Kontroll-Liste.
  • Ich schaue mir Passivkonstruktionen an – und tilge 95 Prozent dieser Schlimm-Sätze.
  • Ich hadere mit jedem Adjektiv. Nein, das stimmt nicht. Ich schaue mir Adjektive sehr genau an.
  • Ich suche alle sogenannten … Auslassungspunkte … und achte … auf die exakten Abstände …!
  • Und endlich lasse ich das fertige Manuskript noch einmal über ein Programm laufen, das sehr genau alle unregelmäßigen Schreibungen auswirft.

Und nein, wer Ihnen ein wirklich absolut fehlerfreies Manuskript verspricht, schwindelt. Mein Bemühen ist es, an diese Fehlerfreiheit ranzukommen. Und dann kann es doch passieren – ich weiß das, ich habe es selbst erlebt –, dass ich der Meinung bin, mit einem Text gut zurechtgekommen zu sein. Und bei genauem Hinschauen strotzt der Text (… strotzen vor oder strotzen von …? beides möglich …) vor Fehlern. Erklärbar ist das nicht.

Passiert so etwas, muss man sich einigen. Ja, finanziell …

(Überarbeitet am 1. Juni 2020, ML)

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