Um was es geht Tierärztin Isa will nur eines: mit ihrem angetrauten Vertrauten Horst ein glückliches Leben leben. Und er soll ihr auch mal deutlich sagen, wie sehr er sie liebt. Und auch wenn Horst nicht so der übermäßige Liebesbeteurer ist, soll doch da zumindest seine Ex Erika weg. Die mischt sich nämlich, wenngleich neu liiert mit einem Fleischer, beständig in das Leben von Isa und Horst ein, auf eine Art und Weise, die Isa zurecht übergriffig findet – der Leser aber sehr unterhaltsam.
Die Protagonisten Isa ist in ständiger Aufregung um ihr Terrain im Leben und in der Liebe; Horst, ein kluges Kerlchen, nimmt die Probleme seiner Lebensgefährtin überhaupt nicht wahr, also auch nicht ernst. Horst will, Männer kennen das, seine Ruhe und seine klassische Musik. Die Extrovertierte in diesem Buch ist Erika. Wer Studien betreiben will, wie Zicken sich verhalten, wie sie meinen, immer im Recht zu sein, wie sie die Wahrheit wenden und alleine wissen, wer wen liebt, sei hier zum Studium eingeladen. Für mich ist Erika die heimliche Hauptdarstellerin.
Die Machart Dagmar Schmidt schreibt allerfeinste Unterhaltungsliteratur. Das Buch ist sehr klar aufgebaut, das Buch zeigt klassische Muster, vor allem aber ein wunderbares Auf und Ab der Gefühle. Hier Gut, da Böse, hier totale Irritation, dann wieder Klärung. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Und eine gute Portion Sex.
Ist das realistisch? Nein. Na, und?
Eine typische Szene. Erika stand in der Eingangstür, kam herein und schloss sie hinter sich. Sie lächelte mich dünn an. Als sie »Guten Tag« sagte, war das Lächeln bereits wieder verschwunden, das ihre Augen sowieso nicht erreicht hatte.
»Gehst du immer uneingeladen und ohne zu klopfen in fremde Häuser?«
Ich fragte etwas lauter als nötig. Horst sollte sich wirklich angewöhnen, die Haustür zu verriegeln, um solche Überfälle zu vermeiden, solange Erika noch den Schlüssel hatte. Hoffentlich ließ er sich nicht wieder auf eine endlose Diskussion mit ihr ein. Sie war jünger als ich und viel schlanker. Kurze blonde Haare, die bereits von silbernen Strähnchen durchzogen waren, kringelten sich kess um ihr Gesicht. Schade, ich hätte sie sehr gern hässlich und unattraktiv gefunden. Das war sie jedoch, trotz ihrer unregelmäßigen Zähne. sicher nicht. Ich ging ihr entgegen, durchbrach ihre Fluchtdistanz, baute mich direkt vor ihr auf, aber sie wich keinen Millimeter zurück. 
»Fremd? Was für ein Unsinn. Ich habe das Haus schließlich gemeinsam mit Horsti gebaut.« Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Körbchengröße A, schätzte ich.
Wer ist die Autorin? ω Dagmar Schmidt lebt im Norden der Republik, wo dieses Buch auch spielt. Die ehemalige Krankenschwester, immer schon schreibwütig, befasst sich seit 2018 mehr oder weniger hauptberuflich mit unterhaltsamen Büchern. Dies ist die dritter Roman.
Warum Sie das Buch lesen sollten Einfach, weil sehr unterhaltsam ist. Ich habe mich bei der Bearbeitung köstlich amüsiert über die Fantasie, die Dagmar Schmidt ausschüttet. Da gibt es zum Beispiel einen Dozenten für die Musik von Carl Orff … einen so schrägen Vogel zu beschreiben, müssen Sie erst mal hinbekommen.
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Und ach übrigens, bevor ich es vergess … die Illustrationen stammen von der wunderbaren ω Gabriele Merl. Immer einen Ausweis für Qualität.